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Chronik

Vom Zipp zum Mops

Am 1. Mai des Jahres 1856 fand die Einweihung des ersten evangelischen Friedhofs in Haspe statt, die erste Beisetzung am 5. Mai. Er lag am "Zipp" oder "Im Stenney", südlich des Kurt-Schumacher-Ringes und östlich der Frankstraße, mitten in Haspe. Man vermutet, dass die Genehmigung für einen Friedhof an dieser Stelle durch den Regierungspräsidenten in Arnsberg nur wegen Unkenntnis der Lage möglich war.

Bis dahin waren die evangelischen Christen aus den Ort- und Bauernschaften Haspe, Westerbauer, Kückelhausen und Tücking in Hagen beigesetzt worden, zunächst nahe der Johanniskirche, nach 1810 auf dem Buschey-Friedhof.

Infolge der Industrialisierung nahm die Gemeindegliederzahl in Haspe in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts rapide zu. 1876 erkannte die Kirchengemeinde, dass der "alte" evangelische Friedhof nicht mehr lange ausreichen würde. So wurde 1878 ein Grundstück "Auf dem Mops" gekauft und am 20. April 1879 dort der neue evangelische Friedhof eingeweiht.

Die letzte Beisetzung am "Zipp" fand im Jahr 1922 statt; später übernahm die Stadt das Gelände zur Erweiterung des Parks zwischen Frank- und Tillmannsstraße.

Heute befinden sich auf dem "Mops" neben dem evangelischen auch ein katholischer und ein kommunaler Friedhof. Manchen mag es gut tun zu wissen, dass sie hier ihre letzte irdische Ruhestatt finden.

Den Toten zum Gedenken – den Lebenden zur Mahnung

Zeugen der Geschichte von Krieg und Gewalt finden sich auf dem Evangelischen Friedhof gleich mehrfach: Die Soldatengräber, die meisten aus dem Ersten Weltkrieg, erinnern an die vielen jungen Männer, die damals ihr Leben verloren haben. Nur wenige von ihnen sind in ihrer Heimat beigesetzt worden. Viele haben auf den Soldatenfriedhöfen in aller Welt ihre letzte Ruhestätte gefunden, andere sind noch immer nicht geborgen.

In unmittelbarer Nachbarschaft liegen die Gräber von Menschen, die in den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkrieges Bombenangriffen zum Opfer gefallen sind: Kinder, Jugendliche und Erwachsene, ganze Familien und eine Mutter mit ihren beiden Kindern, gerade erst ein und zwei Jahre alt. Namen und Lebensdaten, die betroffen machen.

Opfer wurden auch Hunderte von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, die in den letzten Kriegsjahren am Industriestandort Haspe beschäftigt waren. Durch die schwere Arbeit, die mangelnden hygienischen Verhältnisse und Misshandlungen durch die Bewachungsmannschaften kamen viele von ihnen ums Leben. Insgesamt fanden 144 der in Haspe verstorbenen russischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter auf dem Evangelischen Friedhof ihre letzte Ruhe. Ein Gedenkstein erinnert an ihr Schicksal.